Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Dirndlschürze zu nähen, sollte sich vorab inspirieren lassen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Hier spielt nicht nur die Optik eine Rolle, sondern auch die Nähkenntnisse, die mitgebracht werden.
Die Schürze ist – wenn man so will – das "vorderste" Element des Dirndls. Die unterschiedlichen
Verarbeitungsmöglichkeiten erfordern nicht nur unterschiedliche Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern auch eine gewisse Geduld.
Die einfachste Verarbeitungstechnik für die Schürze ist das sogenannte Einreihen. Hierbei wird die Schürze am Bund durch zwei parallel laufende Nähte mit großer Stichlänge eingekräuselt und am Schürzenbund eingesetzt. Es kann einfach und mehrfach eingereiht werden. Hochwertige und edle Materialien wie Spitze, Seide und stilechte Trachtenjacquards sind hier an der richtigen Stelle!
Am oberen Rand des Schürzenblattes wird ein sogenanntes Stiftel- oder Hanselband hinterlegt. Dieser ca. 10 cm breite Streifen verfügt über eine Art eingewebte Gitterstruktur, mit Hilfe derer in gleichmäßigen Abständen mehrere Fadenreihen von Hand eingebracht werden. Durch das Zusammenziehen aller Fäden entsteht ein gleichmäßiger Faltenwurf, der an die Bundweite angepasst wird. Diese Technik zählt zu den traditionellen Verarbeitungsweisen der Trachtenmode.
Grundsätzlich gibt es eine Vorgehensweise: gleichmäßige Falten werden in das Schürzenblatt eingearbeitet und mit dem Schürzenbund vernäht. Bei Schürzenstoffen mit Längsstreifen werden die Falten nach dem Muster im Stoff gelegt. Diese Technik erzeugt ein harmonisches Gesamtbild der Schürze. Bei Stoffen ohne Streifen kann das Faltenbild nach eigenem Ermessen gestaltet werden. Diese Technik erlaubt nicht nur, nach eigenem Geschmack vorzugehen, sondern bietet Spielraum, die Figur optimal in Szene zu setzen.
Grundsätzlich hängt die zu verarbeitende Weite der Schürze natürlich von der Verarbeitungsvariante ab. Eine gestiftelte Schürze braucht mehr Weite, als eine eingereihte Schürze und selbstverständlich muss auch das Muster des Stoffes beachtet werden. Bedacht werden sollte außerdem, dass sich jedes Material anders verhält: Baumwolle hat einen eher schweren Fall und fällt glatter nach unten, während Jacquards generell leichter sind und in manchen Fällen zum „aufblustern“ neigen. Entscheidend für das Gesamtbild ist jedoch die Bundweite der Schürze. Oft lässt sich beobachten, dass zu „breite“ Schürzen mit viel Volumen sich eher nachteilig auf die Figur auswirken. Hier kann eine Reduzierung des Schürzenweite durchaus von Vorteil sein.
Also kann die Frage der Weite nicht generell beantwortet werden. Probieren Sie es aus. Heften Sie sich eine Probeschürze zusammen, beobachten Sie wie sich der Stoff verhält und entscheiden Sie sich dann für eine geeignete Bundweite. Sie werden sehr schnell erkennen können, welche Verarbeitung und welche „Breite“ für Sie die Richtige ist.